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Karten-Werkstatt

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Lettering ist wirklich Übungssache

Wir haben vor kurzem Anne zu einem kleinen Interview eingeladen. Warum? Wir durften das neue Buch von ihr in den Händen halten: "50x zeichnen" ist nicht nur der Titel sondern auch das Programm dieses Buches, welches einen in 5 Schritten zur perfekten Zeichnung von Flamingo, Kaktus und Co führt. 
Unser Interesse war geweckt und als wir dann auch noch gehört haben, dass Anne für ihr Leben gerne dem Handlettering nachgeht, konnten wir nicht anders, als sie zu einem Interview einzuladen und dieses mit euch zu teilen. 
 
Anne Kubik kommt aus Mecklenburg-Vorpommern und liebt elegante Letterings, florale Zeichnungen, ausdrucksstarke Sketchnotes oder reduzierte und dennoch niedliche Kinderbuch-Illustrationen. Ihre Leidenschaft hat sie zum Nebenberuf gemacht und durfte in diesem Jahr ihr erstes Buch zum Thema Zeichnen veröffentlichen. Auf ihrem Instagram-Kanal bekommt ihr einen Eindruck von ihren Zeichnungen in Kombination mit ihren detailreichen und wunderschönen Letterings. Bevor ihr jetzt aber anfangt auf ihrem Kanal zu stöbern, möchten wir euch noch das Interview zeigen, welches wir mit Anne vor kurzem führen durften.
 
1. Wann hast du gemerkt, dass das Handlettering dein Ding ist?
Ich habe Handlettering zufällig in einer Zeitschrift entdeckt und dachte sofort "Das ist was!". Damals – das war 2015 – war ich auf der Suche nach einer kleinen künstlerischen Aufgabe, die ich täglich in meinen Alltag integrieren konnte. Denn neben Studium, Job und Co. war meine wertvolle Kreativzeit immer weiter geschrumpft. Und das wollte ich dringend wieder ändern, da das Zeichnen immer zu mir gehörte. Also habe ich begonnen, mir täglich bewusst meine kleine Auszeit zu gönnen – Lettering war dabei perfekt, um selbst an stressigen Tagen noch kurz kreativ werden zu können, ohne den Druck zu haben, gleich eine riesige Leinwand füllen zu müssen.
 
2. Und wie bist du dann gestartet?
Ich bin komplett Autodidaktin. Am Anfang war es wirklich schwierig, da Lettering in Deutschland noch kaum bekannt war und ich auch in Mecklenburg-Vorpommern keine Brushpens oder Infos zum Umgang damit bekam (das hat sich auch in MV auch leider bis heute noch nicht so sehr verbessert, wie ich es gern hätte...). Es gab keine Kurse und auch niemanden in meinem Umfeld, der auch nur wusste wovon ich da eigentlich redete. Hätte es damals schon ein paar der tollen Bücher (*z.B. "Hand Lettering Alphabete" von Frau Hölle) gegeben, die heute auf dem Markt sind, hätte ich mir sicherlich ein Jahr Recherche und Übung sparen können. Aber so blieb mir eigentlich nur meine Kreativität – und die anderer. Denn über Instagram fand ich ein paar Gleichgesinnte, Challenges zum Mitmachen sowie tolle Styles und Inspirationen. Ansonsten galt schlichtweg: üben! Glücklicherweise bin ich geduldig und habe das auch getan. Mit der kontinuierlichen Übung wurde ich wirklich immer besser – und auch süchtig. Mittlerweile kann ich nicht mehr ohne meine Federtasche aus dem Haus.
 
3. Wann hast du deinen Blog rund um das Thema eröffnet und warum?
Einen richtigen Blog habe ich gar nicht. Vielmehr fungiert mein Instagram-Profil als mein Portfolio und Austausch-Platz mit anderen Kreativen – z.B. über Neuheiten auf dem Markt – gleichermaßen. Aber ich habe eine Homepage, auf der man neben meinen Arbeite z.B. meine Workshops finden kann. Vor gut einem Jahr habe ich nämlich meinen ersten Workshop für Lettering-Beginner angeboten. Das war schon aufregend und der erste Workshop hatte auch nur vier Teilnehmerinnen – was zum Start auch gut war. Mittlerweile sind meine Gruppen doppelt so groß. Mehr als 10 Teilnehmer nehme ich aber prinzipiell nicht pro Kurs, damit ich wirklich noch intensiv auf jeden Einzelnen eingehen kann. Aktuell sitze ich auch an der Planung für spezielle Workshops für Junggesellenabschiede und für Fortgeschrittene. Auch ein Online-Shop soll kommen.
 
anne-kubik-lettering-illustration-roessler-blog
 
4. Schlägt dein Herz mehr für das Lettern oder das Zeichnen? Oder kann man das gar nicht so pauschal sagen?
Oh, das ist sehr schwierig. Da kann ich mich gar nicht entscheiden. Aber über das Handlettering kamen peu à peu auch immer mehr kleine Zeichnungen hinzu. Mittlerweile sind die Illustrationen ein wichtiger Teil meines Lebens geworden – so wie das Lettering auch. Am liebsten kombiniere ich beides, insbesondere, wenn ich nur in schwarz-weiß arbeite. Wenn ich zur Farbe greife, wird es meist eher eine Illustration, bei schwarz eher ein Lettering – da entscheidet meine jeweilige Stimmung.
 
5. Wie kam es das du ein Buch zu diesem Thema geschrieben hast?
Der EMF-Verlag aus München entdeckte mich über Instagram und mochte meinen Stil. Sie fragten einfach nach, ob wir zusammen ein Zeichenbuch für ihre "50 x"-Reihe machen wollen – und ich war begeistert! Vergangenen Herbst arbeiteten wir an den Motiven und kleinen Texten und im Februar erschien mein Anleitungsbuch dann – ein wirklich toller Moment, der mich auch jetzt noch breit grinsen lässt.
 
6. Auf welche Events gehst du um andere Kreative kennenzulernen?
Leider ist die Letter-Szene in MV wirklich winzig und die Entfernungen weit. Daher habe ich mich umso mehr gefreut, als ich im Frühjahr beim Lettercamp in Bremen endlich mal alle meine Instagram-Freunde im realen Leben treffen konnte! Einfach mal fachsimpeln, Stifte testen und natürlich quatschen, das war herrlich! Ich habe mich etwas geärgert, dass es bei mir um die Ecke nicht regelmäßige Treffen gibt und dachte irgendwann "dann organisiere ich das halt selbst!" Und so ist es: Um den Austausch vor Ort zu stärken, habe ich gerade mit einer Freundin den Stammtisch "Malzeit" für KünstlerInnen in Schwerin gegründet. 
 
8. Gibt es demnächst Kurse bei Dir und wenn ja welche?
Ja, auf jeden Fall! Erstmal versuche ich, den Stammtisch ins Rollen zu bringen. Dann geht‘s an die Termin-Planung für 2020! Im November war einiges los, sodass ich noch nicht dazu kam: Ich hatte wieder einen Lettering-Workshop für Anfänger. Und dann habe ich bei einer kleinen, feinen und ganz neuen Hochzeitsmesse in Rostock Einblicke ins Lettern und mein Papeterie-Repertoire gegeben. Am vergangenen Wochenende gab es dann eine "Weihnachtswerkstatt", bei der wir mit Aquarell und Letterings liebevolle Weihnachtskarten, individuelle Geschenkanhänger und kleine Verpackungen gestaltet haben. Wir wollten damit gerade Erwachsenen mal eine kleine kreative Auszeit in der hektischen Weihnachtswelt geben. Und wie gesagt: Spätestens Mitte Dezember werde ich dann auch alle neuen Workshop-Termine für 2020 veröffentlichen.
 
anne-kubik-lettering-illustration-workshop-roessler-blog 

Die kommenden Termine im Überblick:
-  Lettering für Anfänger: Samstag, 25. Januar, 2020, 10:00-14:00, Schwerin 
- Lettering für Anfänger: Sonntag, 26. Januar, 2020, 10:00-14:00, Schwerin 
Weitere Kurse werden in der nächsten Zeit folgen. Also schaut doch immer mal wieder bei Anne auf der Website vorbei und informiert euch über das aktuelle Workshop-Angebot.
 
7. Was würdest Du jedem Anfänger raten?
Bleib bitte dran! Lettering ist wirklich nur Übungssache. Dass die Schriftzüge am Anfang eher holprig als edel aussehen, ist völlig normal – das wird aber mit der Routine immer besser und einfacher. Und: Shoppe nicht ohne vorher zu testen große, teure Packungen von Stiften nur weil du gehört oder gelesen hast, dass sie gut sind. Nicht jeder Brushpen passt zu einem. Wenn du kannst: Teste im Laden oder bei einem Kurs so viele verschiedene Stifte wie möglich, um dein "perfect match" zu finden. Und sonst: Kaufe lieber erstmal nur einen schwarzen Brushpen von verschiedenen Herstellern und experimentiere damit, bevor du dir die ganze Palette davon besorgst.
 
Wenn ihr jetzt genauso begeistert seid wie wir, dann habt ihr an diesem Samstag noch die Gelegenheit einen Workshop-Platz bei der lieben Anne zu buchen. Ihr müsst aber nicht traurig sein, wenn ihr diesen Samstag bereits verplant seid. Anne hat uns versichert, dass es im kommenden Jahr wieder viele spannende Workshops rund um das Thema Lettering und Zeichnen bei ihr geben wird.
 
In diesem Sinne - bleibt kreativ und vielen Dank liebe Anne, für das schöne Interview.
- Ann-Cathrin

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